Goethe, Schiller oder Shakespeare. Das sind die großen Dichter vergangener Zeit. Dichter, die es geschafft haben auch nach Jahrhunderten immer noch in unserer schnell wandelnden Welt en vogue zu bleiben. Aber wer sagt, dass nicht auch Computer – genauer gesagt Algorithmen kreativ sein können?
Da staunten Literaturkritiker nicht schlecht, als 2018 die Brentano-Gesellschaft, eine der renommiertesten Vereinigungen für Literatur, das Gedicht „Sonnenblicke auf der Flucht“ in ihren Jahresband aufnahm. Vielen kam der Einsender gelinde gesagt spanisch vor – die Agentur Tunnel23. Noch erstaunter müssten sie gewesen sein, als man erfuhr, dass das Werk nicht von einem Menschen, sondern von einer Maschine geschrieben wurde.„Kreativität wurde bis dato ausschließlich dem Menschen zugeschrieben – ein wesentliches Merkmal, das ihn so einzigartig macht. Doch die KI perfektioniert das Nachahmen des Menschen und zwingt uns die Definition von Kreativität zu überdenken“ erklärte Michael Katzlberger, der Geschäftsführer von Tunnel23. Wie gelang aber diese außergewöhnliche Kreation? Als Vorbilder wurden Gedichte von Goethe und Schiller von dem Algorithmus verarbeitet. Antrainiert wurden außerdem das Vokabular, die Semantik und die Rhythmik. Bei Poesie funktionieren die Algorithmen schon erschreckend gut, schwieriger wird es bei Literatur, die kausale Zusammenhänge benötigt, wie Belletristik. Das Kollektiv Botnik versuchte so ein Kapitel aus Harry Potter, einem der erfolgreichsten Bücher unserer Zeit von J.K. Rowling zu imitieren. Auch hier wurden Merkmale wie Sprache, Stilistik oder Syntax perfekt übernommen, lediglich die Story ergab auf den zweiten Blick wenig Sinn. Wenn Algorithmen also noch nicht ausgereift sind, um große Romane selber zu schreiben, dann könnte man doch wenigstens überlegen sie als Kontrollinstanz zu verwenden. Mit dieser Überlegung war das Geschäftsmodell des Hamburger Start-ups QualiFiction geboren. Dort entwickelte man mit der Software LiSa ein Programm, das literarische Texte auswertet und mit einer umfangreichen Datenbank vergleicht. Am Ende erhält man nicht nur das Ergebnis, ob ein Manuskript Potenzial hat, sondern gleich noch eine Leserabschätzung und weitere spannende Insights. Künstliche Intelligenz ist also schon zu sehr vielem in der Lage. Sie kann für uns chatten, weiß, was wir als Nächstes kaufen wollen und bringt uns vermutlich in Zukunft sogar von A nach B. Mal sehen, wann sie den ersten Roman veröffentlicht.
Goethe, Schiller oder Shakespeare. Das sind die großen Dichter vergangener Zeit. Dichter, die es geschafft haben auch nach Jahrhunderten immer noch in unserer schnell wandelnden Welt en vogue zu bleiben. Aber wer sagt, dass nicht auch Computer – genauer gesagt Algorithmen kreativ sein können?
Da staunten Literaturkritiker nicht schlecht, als 2018 die Brentano-Gesellschaft, eine der renommiertesten Vereinigungen für Literatur, das Gedicht „Sonnenblicke auf der Flucht“ in ihren Jahresband aufnahm. Vielen kam der Einsender gelinde gesagt spanisch vor – die Agentur Tunnel23. Noch erstaunter müssten sie gewesen sein, als man erfuhr, dass das Werk nicht von einem Menschen, sondern von einer Maschine geschrieben wurde.„Kreativität wurde bis dato ausschließlich dem Menschen zugeschrieben – ein wesentliches Merkmal, das ihn so einzigartig macht. Doch die KI perfektioniert das Nachahmen des Menschen und zwingt uns die Definition von Kreativität zu überdenken“ erklärte Michael Katzlberger, der Geschäftsführer von Tunnel23. Wie gelang aber diese außergewöhnliche Kreation? Als Vorbilder wurden Gedichte von Goethe und Schiller von dem Algorithmus verarbeitet. Antrainiert wurden außerdem das Vokabular, die Semantik und die Rhythmik. Bei Poesie funktionieren die Algorithmen schon erschreckend gut, schwieriger wird es bei Literatur, die kausale Zusammenhänge benötigt, wie Belletristik. Das Kollektiv Botnik versuchte so ein Kapitel aus Harry Potter, einem der erfolgreichsten Bücher unserer Zeit von J.K. Rowling zu imitieren. Auch hier wurden Merkmale wie Sprache, Stilistik oder Syntax perfekt übernommen, lediglich die Story ergab auf den zweiten Blick wenig Sinn. Wenn Algorithmen also noch nicht ausgereift sind, um große Romane selber zu schreiben, dann könnte man doch wenigstens überlegen sie als Kontrollinstanz zu verwenden. Mit dieser Überlegung war das Geschäftsmodell des Hamburger Start-ups QualiFiction geboren. Dort entwickelte man mit der Software LiSa ein Programm, das literarische Texte auswertet und mit einer umfangreichen Datenbank vergleicht. Am Ende erhält man nicht nur das Ergebnis, ob ein Manuskript Potenzial hat, sondern gleich noch eine Leserabschätzung und weitere spannende Insights. Künstliche Intelligenz ist also schon zu sehr vielem in der Lage. Sie kann für uns chatten, weiß, was wir als Nächstes kaufen wollen und bringt uns vermutlich in Zukunft sogar von A nach B. Mal sehen, wann sie den ersten Roman veröffentlicht.